Kaum 50 Meter von mir
sitzt ein Lächeln auf der Bank,
das mich verzaubert hat.
Sie scheint frisch verliebt,
aber nicht in mich.
Ich bin verliebt
in dieses Lächeln.
Es hat mich verzaubert.
Was mach ich nur,
um es noch einmal zu sehen?
Verschlungen sitzen sie auf der Bank,
und tauschen Zärtlichkeiten aus.
Er scheint verliebt zu sein in sie.
Ihr Lächeln nahm mich gefangen
und läßt mich nicht mehr los.
Verstohlene Blicke zwischen
schmatzenden Zärtlichkeiten.
Wenn etwas süßer ist als Zucker
dann dieses Lächeln.
Die Uhr schnell versteckt.
Entschuldigung, wie spät ist es?
In Wirklichkeit schon viel zu spät,
um dieses göttliche Lächeln zu vergessen.
Wie von Hypnose erstarrt, verschlinge ich
die Frau mit meinen Blicken.
Einmal, nur einmal mit diesem Lächeln
in den unendlichen Weiten des Universums
verschmelzen. Nach mir die Sintflut.
© Mathias Bleckmann 2004
Wir sitzen auf dem Sekundenzeiger, der die Vergangenheit von der Zukunft trennt. Der Zeiger bewegt sich so schnell, daß wir seine Bewegung kaum wahrnehmen und zu ruhen scheinen. So wie wir die Bewegung der Erde nicht spüren, obwohl sie stattfindet. Ein Sekundenzeiger, der uns unwiederbringlich in die Vergangenheit reißt, um dort mit der Zeit zu vergehen. Süße Vergänglichkeit, die auf heilige Erde tropft.
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