Mit einem Loch im Bauch
steh ich unter der Dusche,
hohl-
gähnende Leere.
Gedanken schießen mir
durch den Kopf.
Kann man gleichzeitig
an alles und nichts denken?
Ich dreh das Wasser auf,
heiß umfließt es meinen Körper.
Aber ich spüre nichts-
schon so abgebrüht,
schon so weit weg von allem?
Wo bleibt die erhoffte Entspannung,
dieses Fallenlassen,
diese Umarmung der Wärme?
Nichts davon-
so weit weg von allem.
Ich dreh das Wasser heißer,
noch immer kein Gefühl-
abgebrüht, gefühllos.
Wann hören sie endlich auf
diese Liebesversehen?
Wasserstrahlen treffen meinen Körper,
prallen ab, um alte Träume
und abgestreifte Gefühle
mit sich zu reißen
in das ewige Dunkel der Rohrleitungen.
Wolken schieben sich vor mein
sonniges Gemüt.
Die Zeichen stehen auf Sturm.
Wer führt schon einen
aussichtslosen Kampf,
nur um ihn zu verlieren ?
Berge von Gedankenleichen
türmen sich auf in meinem Kopf.
Gefühle sterben langsam
und der Tod kommt
auf leisen Sohlen.
Fast unbemerkt erledigt er
sein grausames Geschäft
in unseren Träumen.
Wer, außer mir, hat mich je
begriffen, verstanden und erlöst ?
Wer, außer mir, kann meinem
Leben einen Sinn geben ?
Wer erklärt mir das Universum ?
© Mathias Bleckmann 2004
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