Lyrik

Erinnerung an eine große Angst

Ein Beben riß uns mitten aus dem Traum.

Sekunden der Ungewißheit- Todesangst.

Die Welt um uns herum will einstürzen

und uns unter sich begraben.

Nur keine Angst –

wenigstens nicht allein.

Eine Umarmung, die Schutz verspricht

und Trost spendet.

Ist dies das Ende?

Soll es das schon gewesen sein?

Zitternde Knie

erobern Zentimeter um Zentimeter

verlorenen Boden zurück.

Was machen die anderen?

Lichter gehen an,

Sirenen surren durch die Nacht.

Autos werden gestartet

und springen nicht an.

Im Radio vergebens

nach Ursachen geforscht.

Wie geht es meiner Familie?

Ein Anruf bringt Sicherheit.

Nur langsam

zurück in den Schlaf gefunden.

Gewaltige Ur-Kraft

bringt den Menschen zurück

auf ein erträgliches Maß.

© Mathias Bleckmann 2004

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