Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Dasselbe (also das Wort) war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe (also das Wort) gemacht, und ohne dasselbe (also das Wort) ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In ihm (also im Wort/Gott) war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.
Bibel, (Joh 1,1-3)
W o r t e sind so mächtig, sie können verletzen und sogar töten. Aber richtig angewendet, können Sie trösten, Seelen heilen und zur Gesundheit beitragen. Ohne Worte können wir kaum einander verstehen.
Nur wer ist der Hüter der Worte wenn selbst im deutschen Gesetzestext so kuriose Dinge wie verrückt gewordenen Grenzsteine auftauchen?
Statt von Menschenhand verfasste Lexika ist Google zum unangefochtenen Herrscher der Worte geworden. Google sammelt wie eine mächtige Krake alles auf seinen Servern zusammen, was irgendwie nach Text aussieht und gibt jedes Jahr die meistgenutzten Suchwörter bekannt, die wir alle in die Suchmaschine eingeben.
Wir leben in Zeiten von Handy und Internet mit Kurznachrichten, Abkürzungen also, die selbst nichts mehr mit Worten zu tun haben.
Werden wir langfristig zu einer Generation von Smartphone-Legastenikern?
Wir wollen über die Macht der Worte mit Euch diskutieren. Wie ist das Wort in die Welt gekommen und warum. Welche Bedeutung haben Wörter für uns heute noch? Und warum sind Worte nicht einfach nur aneinandergesetzte Laute aus dem Kehlkopf? Was hat die Worte so mächtig werden lassen?
Friedensvertrag, Waffenruhe, Terror, Kriegstreiber zeugen von Worten, die Menschenleben retten oder zerstören können, die ganze Völker um die Erde treiben auf der Suche nach einem Leben ohne Greuel und Verbrechen.
….Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
(Gen 1,1-3)
Das Sprechen ist die erste Handlung Gottes in der Schöpfungserzählung. So wie es dann eben auch das Johannesevangelium auslegt: Alle Dinge sind durch das Wort Gottes gemacht.
Oder wie es auch im Psalm heißt: „Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht.“ (Ps 33,6)
Gott spricht. Damit beginnt alles, sagt die Bibel in beiden Testamenten.
Worte sind also die ersten “Zaubersprüche”, die unsere Welt um uns herum entstehen lassen und Licht in die Finsternis bringen. Worte erhellen uns und wärmen uns genau wie Feuer dies kann. Allerdings kann man sich auch an ihnen verbrennen um im Wortbild zu bleiben. Flüche waren früher beliebte Möglichkeiten einem anderen sein Leben zu verleiden.
Wort- oder Gedankenhygiene ist hier das Zauberwort, das uns vor schlimmen brennenden und bannenden Worten schützen kann.
Kriege wurden vermutlich öfter durch Worte als durch Waffen entschieden. Und wenn es nur der Name des Führers unter dem Friedensvertrag war.
Psychologische Kriegsführung ist nichts anderes als mit Worten Gehirne zu waschen. Im zweiten Weltkrieg wurden Flugzettel über Kriegsgebiet abgeworfen, die die Bevölkerung und Soldaten zur Aufgabe überzeugen sollten.
Worte Gottes sind nicht nur Gerede, sondern Gottes Worte wirken.
Um diese realitätsschaffende Kraft des Wortes zu verstehen, ist die semantische Spannbreite des hebräischen „davar“ grundlegend, das eben nicht nur ein gesprochenes Wort bezeichnet, sondern ebenso auch eine „Sache“ oder ein „Ereignis“ bezeichnen kann.
Wort und Ereignis hängen unmittelbar zusammen. In einer Welt, in der Worte oft nicht mehr viel bedeuten, ist das zunächst einmal sehr bemerkenswert.
Reformation: Wort als Waffe
Aus Buchstaben formen sich Sätze, die Gedanken bilden.
Diese Gedanken besitzen mehr Sprengkraft als eine Atombombe und erobern die ganze Welt. (M. Luther)
Gottes Wort wird zum Zentrum der Christlichen Botschaft. Kirche als Hörsaal.
Jedes Wort beinhaltet eine Spezifizierung- allein schon in dem es gedacht, geschrieben oder gesprochen wird. Die Sprache erlaubt die physische Erfahrungen zu bestimmen nicht aber die Psyche zu definieren. Das Bewußtsein formt Symbole.
Jeder Mensch besitzt latente biologische Spezialanlagen als Fähigkeit zur Anpassung bei dramatischen Veränderung. Für unsere Psyche ist unser Tod bereits eingetreten und unsere Geburt noch nicht erfolgt. Unser Leben ist der Teil unserer Existenz, dessen wir uns momentan bewußt sind. Wir sind alle gleichzeitig lebendig und tot.
Wörter und Bilder sind eine Einheit.
Der auslösende Wunsch ist wichtig für die Entwicklung besonderer Fähigkeiten.
Wissen wird durch intensives Wünschen, Verlangen und Wollen erlangt. Das Wünschen stellt ein Muster her für das Wissen.
Assoziationen
Mentale Bilder (Gedanken) werden durch Emotionen gefärbt, die mit Ereignissen verknüpft sind, die wir mit Auslöser erlebt haben. Ereignisse der werden nicht durch den zeitlichen Ablauf im Gehirnscourt wird, sondern nach ihrem emotionalen Gehalt. Unserer Emotionen werden durch unsere Überzeugungen geschaffen.
Sprache ist die höchste Form des sozialen Umgangs.
Dieser Blog ist an intelligente Leser gerichtet, die selbst zu denken und weiterzudenken verstehen. Wir haben nicht die Absicht, ihnen zu predigen. Doch möge es erlaubt sein, an gewisse Zusammenhänge zu erinnern, die allzu leicht in eine hübsch verpackte Denkschachtel mit der Aufschrift »Kirche« oder »Religion« gelegt und dann vergessen werden. Echte ethisch-moralische Gesetze haben eine ganz präzise feinstoffliche Wirklichkeit hinter sich. Niemand wird das Christuswort, der Mensch sei für jedes »unnütze Wort« verantwortlich (… „Ich sage euch aber, daß die Menschen müssen Rechenschaft geben am Tage des Gerichts von einem jeglichen nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“ Matth. 12/36) als »okkult« bezeichnen. Wir haben es offenbar vielmehr mit einer Wahrheit zu tun, die religiös und zugleich ein Naturgesetz zu sein scheint.
“Zu fürchten sind die, die nicht sagen, was sie denken, und die nicht denken, was sie sagen.”
(Paul Valèry, 1871-1945)